In der fünften Folge von TV N.A.U. interviewen wir Jennifer Gottfried vom Restaurant „Zum Rosengarten“ zur Situation der Nauheimer Gastronomie. 

TV N.A.U.: „Hallo Jenny. Corona belastet uns alle jetzt schon seit vielen Monaten. Wie ist die Situation für Euch im Restaurant „Zum Rosengarten“?

Jenny: „Wir sind unseren Gästen und Anwohnern generell in Nauheim und Umgebung sehr dankbar für die großzügige Unterstützung, die sie uns zukommen lassen. Normalerweise kommen viele Gäste nur alle 2 Wochen mal zum Essen her. Jetzt holen oder lassen sie sich 2-3 mal Essen liefern. Es werden auch Gutscheine in höheren Summen gekauft, die aktuell nicht eingelöst werden und vielleicht erst nächstes Jahr eingelöst werden einfach um uns zu unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar. Was uns sehr freut ist, dass die Gäste sehr viel Verständnis für die Regeln haben und diese sehr gut einhalten, wenn sie das Essen am Fenster abholen. Das betrifft sowohl das Einhalten der Mindestabstände, aber auch das Tragen der Masken. Sie gehen alle sehr nett miteinander um und zeigen auch Verständnis, wenn es mal etwas länger dauert. Für all das sind wir sehr dankbar.“

TV N.A.U.: „Wie steht Ihr den Einschränkungen gegenüber? Habt Ihr Schwierigkeiten damit?“

Jenny: „Wir haben absolutes Verständnis dafür, warum die Gastronomie geschlossen wurde. Das liegt nicht unbedingt daran – und da bin ich mir sehr sicher – dass sich die Leute in der Gastronomie nicht an die Regeln halten oder dass die Gastronomen die Regeln nicht gut umsetzen würden, denn wir haben alle sehr gute Hygiene Konzepte. Es geht eher darum, auch wenn man das leider mal so sagen muss, dass einige Leute, wenn sie sich nicht mehr beobachtet fühlen, sich nicht mehr so gut an die Regeln halten. Dann wird sich halt doch schon mal begrüßt mit einem Händeschütteln, es wird sich dann doch mal umarmt und der Mindestabstand von 1,5m wird dann doch schon mal nicht eingehalten. Das passiert allerdings nicht in der Gastronomie, sondern vor der Gastronomie, also bevor die Leute das Lokal betreten haben oder nachdem sie es verlassen haben. Ich könnte mir vorstellen, dass da auch das Problem mit der Infektions-Nachverfolgung liegt. Wir haben ja in Deutschland aktuell das Problem, dass wir 75% der Fälle überhaupt nicht nachvollziehbar sind und diese Dinge mit Gründe dafür sind.“

TV N.A.U.: „Was denkst Du, wie es weiter gehen könnte?“

Jenny: „Ich würde mich natürlich total freuen, wenn wir baldmöglichst wieder öffnen dürften und unseren normalen Betrieb wieder in Gang setzen dürften. Ich könnte es aber auch verstehen, wenn die Politik sagen würde, wir lassen die Gastronomie weiter zu. Dafür habt Ihr dann aber Sicherheit im nächsten Jahr, weil ja bereits ein Impfstoff unterwegs ist. Es geht letzten Endes einfach um Sicherheit und Gesundheit von Älteren und Vorerkrankten. Um das klar zu sagen, bei uns in der Gaststätte sind gerade die älteren Gäste das hauptsächliche Publikum. Die möchten wir natürlich weitestgehend schützen. Genau dafür bieten wir ja auch den Lieferservice an. Ich denke, dass ich da für alle Nauheimer Gastronomen sprechen kann, wenn ich sage, lieber lassen wir noch mal ein bisschen länger zu, ob das dann 2, 3 oder 4 Wochen sind, und bleiben dann dafür geöffnet, statt unsere Gäste noch mehr zu verwirren. Für das Weihnachtsgeschäft öffnen zu dürfen und dann im Januar wieder schließen zu müssen, das wäre ja auch nichts. Ich fänd es einfach schön, wenn die Menschen auch weiterhin Verständnis zeigen, sich weiter an die Regeln halten und möchte mich wirklich bei allen bedanken.“

TV N.A.U.: „Wie ist der Zusammenhalt unter den Gastronomen hier in Nauheim während dieser schwierigen Zeit?“

Jenny: „Ja, auch bei den anderen Nauheimer Gastronomen möchte ich mich besonders bedanken. Wir arbeiten so toll miteinander hier in Nauheim. Ich hatte zum Beispiel gerade Anfang dieser Woche ein Problem. Meine To Go Behälter wurden nicht rechtzeitig geliefert. Da habe ich kurzerhand bei der Pizzeria Napoli angerufen, bei Linda, und habe gefragt, ob sie mir da helfen könnte und fragte sie „Hast Du nicht zur Überbrückung 100 Stück für mich?“ Und Linda sagte sofort „Natürlich, selbstverständlich, komm vorbei, ist überhaupt kein Problem“. Das ist einfach ein schönes Miteinander und ein tolles Gefühl, dass man weiß, dass man in einem Ort wie Nauheim zusammenhält, egal ob es andere Gastronomen Kollegen sind oder ob es Gäste sind, Freunde, Bekannte. Einfach, dass man so viel Hilfe, Unterstützung und Verständnis zugesprochen bekommt.“

Wir bedanken uns herzlich für das Interview und wünschen weiterhin alles Gute und natürlich Gesundheit!

Bis zum nächsten Mal bei TV N.A.U.